Silvester 2000/2001 haben wir am Grand Canyon in den USA verbracht. Der Grand Canyon ist mit Sicherheit eine der beeindruckendsten und schönsten Schluchten auf unserer Erde und zählt zu den großen Naturwundern. Er ist etwa 450 km lang (350 km davon liegen innerhalb des Grand-Canyon-Nationalparks), zwischen sechs und 30 km breit, bis zu 1800 m tief und laut Wikipedia (Stand Oktober 2019) wird er von rund fünf Millionen Menschen pro Jahr besucht. Als wir im Rahmen einer Selbstfahrer-Rundreise durch den Westen der USA dort waren, waren wir absolut überwältigt von der spektakulären Schönheit dieses Naturdenkmals und können sagen: „Der große Andrang ist absolut nachvollziehbar. Der Grand Canyon ist wirklich der HAMMER!“
Unser Tipp
Da die Besucherströme vor 20 Jahren sicher bereits ähnlich hoch waren wie heute, ist es vermutlich gut, den Grand Canyon im Winter zu besuchen. Während unseres Besuchs waren zumindest keine großen Menschenmassen am Canyon in Sicht und man konnte die Schönheit der Natur rundum genießen. Außerdem war die Luft wunderbar klar, so dass man einen super Ausblick hatte. Es war weitgehend schneefrei, was sicher auch anders sein kann im Dezember/Januar. Und bei den angenehmen Temperaturen tagsüber konnte man sehr gut wandern und sogar im T‑Shirt rumlaufen.
Nachdem wir für einige Tage eine feste Unterkunft im „Grand Canyon Village“ direkt am Südrand (South Rim) des Canyons gebucht hatten, steuerten wir – mit unserem Mietauto – verschiedene Aussichtspunkte an und erkundeten auch einige Stücke des oberen Canyonrandes zu Fuß.
Da der Abstieg zum Colorado River am Fuße der Schlucht an einem Tag hin und zurück recht beschwerlich sein soll und wir nicht im Canyon übernachten wollten, entschieden wir uns gegen eine größere Wanderung dorthin. Sehr sportlich ambitionierte Freunde von uns nahmen die Herausforderung jedoch an. Unfassbarer Weise managten sie die Tour tatsächlich innerhalb von einem halben Tag – und das hin und zurück. Sie waren sehr früh am Morgen aufgebrochen und bereits gegen 14 Uhr am Nachmittag wieder im Grand Canyon Village. Allerdings hatten sie die Tour auch als rein sportliche Challenge betrachtet und weniger als Genuss. Damit sollte man laut Experten jedoch vorsichtig sein. Durch Selbstüberschätzung oder unzureichende Ausrüstung kommt es wohl leider auch immer wieder zu aufwändigen Rettungsaktionen und sogar Todesfällen bei Canyon-Wanderern. Obwohl wir gerne wandern, hätten wir das garantiert nicht an einem Tag geschafft!
Für Übernachtungen innerhalb des Grand Canyon (also nicht am Rand des Canyons, sondern direkt im Canyon selbst) benötigt man übrigens eine spezielle Erlaubnis. Diese Permit kann frühestens vier Monate vor dem geplanten Termin beantragt werden. Die Zahl der Zulassungen ist begrenzt und es müssen strenge Regeln beachtet werden. Tagestouren sind hingegen ohne Erlaubnis möglich.
Silvester im Grand-Canyon-Nationalpark zu verbringen, war insgesamt ein besonderes Erlebnis, denn es war völlig ruhig und entspannt. Im Restaurant im Village war zwar schon etwas los, aber es gab weit und breit kein Feuerwerk. Knallerei ist im Nationalpark aus Sicherheitsgründen verboten. Da in Hamburg gefühlt permanent irgendwo ein Feuerwerk stattfindet, fanden wir diese Ruhe zur Abwechslung überaus angenehm.