Beim Karneval in Brasilien denken die meisten vermutlich sofort an Rio de Janeiro. Dabei ist der bunte Straßenkarneval in Olinda mindestens genauso sehenswert. Zusammen mit dem Karneval in Salvador und Recife gehört der Karneval in Olinda zu den größten und berühmtesten Karnevalsveranstaltungen Brasiliens überhaupt. Die Município de Olinda liegt im Norden von Brasilien im Bundesstaat Pernambuco, nur wenige Kilometer entfernt von dessen Hauptstadt Recife.
Olinda ist eine der ältesten Städte Brasiliens und gehört wegen seiner vielen historischen Bauten zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mitten in der wunderschönen Kulisse der barocken Altstadt findet auch der Karneval statt. Laut Wikipedia (Stand Oktober 2019) nehmen bis zu einer Million Besucher und über 500 Karnevalsgruppen daran teil. Ein besonderes Merkmal beim Karneval in Olinda sind die „Bonecos de Olinda“, große Puppen aus Pappmaché. Diese Puppen sind oft mehr als zwei Meter groß sind und werden beim Karneval durch die Straßen getragen. Die Umzüge werden dabei im Allgemeinen nach einem bestimmten Muster mit farbenfrohen Kostümen und bunten kleinen Regenschirmen durchgeführt. Als Tanz steht außerdem der Frevo im Vordergrund. Der Frevo ist bereits über 100 Jahre alt und eine Verschmelzung aus afrobrasilianischen und europäischen Musikelemente. Neben dem Frevo werden beim Karneval in Olinda aber auch Maracatu, Samba, Manguebeat und weitere Musikstile gespielt.
Als wir im Januar 2009 in Olinda waren, gerieten wir – eher zufällig durch den Tipp eines Reiseleiters – mitten in die Proben für den Karneval im Februar. Wenn das nur die Proben waren, mag ich mir kaum die großartige Stimmung beim richtigen Karneval selbst vorstellen! Die Proben waren bereits so rythmisch, wild und bunt, dass man es kaum beschreiben kann. Die ganze Altstadt war rappelvoll und alles bewegte sich tanzend durch die kleinen Gassen und Straßen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Achtung Taschendiebe
Leider waren während des bunten Treibens auch Taschendiebe unterwegs. Mein Mann konnte sein Portemonnaie gerade noch festhalten, als er in dem großen Gedränge eine Hand an seiner Hosentasche spürte. Also, alles gut festhalten bzw. erst gar nichts Wertvolles mitnehmen.